Alter Kork, neue Schuhe

17. August 2020

Das bayrische Start-up Doghammer verwendet für seine Outdoor-Schuhe recycelten Kork. Zur Sammlung des Materials bezieht der Hersteller jetzt auch den Handel mit ein – mit der Aktion „Cork Collect“.

Kork als Material für Schuhe ist eher ungewöhnlich. Man kennt es von der Marke Birkenstock, die es für das Fußbett verwendet. Doch die kleine bayrische Schmiede Doghammer aus Rosenheim, die 2015 zunächst mit „Outdoor-Flipflops“ an den Start gegangen ist, setzt das Naturmaterial bei seinen Schuhen auch als Oberstoff, für die Dämpfung, die Innensohlen und in Verbindung mit Gummi für die Sohlen ein. Es kommt bei allen Produkten des Start-ups als ein Hauptbestandteil vor: beim Zehentrenner genauso wie beim geschlossenen und offenen Hüttenschuh oder beim Wanderschuh. „Kork sorgt mit seinen natürlichen Eigenschaften für ein angenehm trockenes Fußklima, ist atmungsaktiv und sogar wasserabweisend“, erklärt Doghammer-Gründer Maximilian Hundhammer. Cork ist vor allem auch ein ökologisch sehr verträgliches Material. Gewonnen wird er von der Korkeiche: „Der Baum kann ab dem 20. Lebensjahr alle neun Jahre geerntet werden“, sagt Hundhammer. „Das Schöne ist, dass die Bäume für die Ernte nicht gefällt werden müssen, und so produziert eine Korkeiche im Laufe ihres Lebens etwa 1.000 Kilo Kork.“ 

„Korkland“ Portugal

Hauptverbreitungsgebiet des Baumes ist Portugal. „Etwa 60 Prozent des weltweit nachgefragten Korks kommt von dort“, weiß der Doghammer-Chef zu berichten.  Die Bayern lassen den Kork für ihre Schuhe nur wenige Kilometer von ihrer Schuhmanufaktur verarbeiten, dies sorgt für kurze Transportwege.

Inzwischen hat Doghammer den ökologischen Fußabdruck seiner Schuhproduktion weiter verkleinert, verwendet nun recycelten Kork. Dieser stammt überwiegend aus den „Abfällen“, die bei der Produktion von Weinkorken entstehen. Im Betrieb in Portugal werden sie zu Granulat zermahlen und dann zu produktionstauglichem Korkmaterial verarbeitet. „Nicht alles dort geht in die Schuhproduktion, aber ein Großteil“, so Hundhammer. Die „Kork-Abfälle“ bekommt die Betriebsstätte aus unterschiedlichen Quellen. Doghammer sammelt seit Ende Februar mit der Aktion „Cork Collect“ gemeinsam mit dem Handel alte Korken. Die Händler bekommen dafür vom Hersteller eine „Cork Collect“-Box (Foto), in dem sie die Korken, die ihre Kunden bringen, sammeln. Ist der Korb voll, können sie ihn an Doghammer zurückschicken; der bayrische Hersteller schickt das Material an seinen Partnerbetrieb in Portugal. Ein nachhaltiger, ressourcenschonender Produktionsweg.               

www.doghammer.de

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