„Der Kunde muss es sehen und fühlen“

23. Januar 2018

Die südkoreanische Marke Blackyak hat sich in den letzten Jahren durch innovative Outdoor-Bekleidung in Deutschland einen Namen gemacht. Mit Maximilian Nortz, Managing- Director International Business, sprach outdoor.markt über die Entwicklung der Marke spe-ziell in Deutschland – und über die Zukunft der Outdoor-Branche allgemein.

outdoor.markt: Vor rund anderthalb Jahren haben wir vom outdoor.markt zuletzt ein Interview mit Ihnen geführt. Damals waren Sie sehr zufrieden mit dem Europa-Neustart von Blackyak. Wie bewerten Sie die Bilanz seitdem? Wie haben sich Umsätze und Marktanteile für Blackyak entwickelt?
Maximilian Nortz: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung von Blackyak. In unserem zweiten Jahr konnten wir unsere Umsätze mehr als verdoppeln, und die Forecast-Zahlen der aktuellen Sell-in-Runde sind ebenfalls sehr vielversprechend und deuten an, dass wir unsere Ziele auch diesen Winter erreichen und sogar übertreffen werden. Wichtig ist uns dabei, dass wir realistische Ziele anstreben, um gesund zu wachsen. Deshalb schauen wir auch nicht so sehr auf Marktanteile. Aber auf Märkte. Und wir freuen uns, dass wir mit der globalen Kollektion von Japan über Nordamerika bis Europa starke Partner gefunden haben.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der Marke in Europa – welches Potenzial ist vorhanden?
Der europäische Outdoor-Markt ist extrem schwierig, hat aber immenses Potenzial, weshalb sich Blackyak hier als erste asiatische Premium-Outdoor-Marke etablieren wollte, was mit innovativen und modischen Kollektionen auch gelungen ist.

Wie wichtig ist der deutsche Markt für Blackyak? Und was sind die Besonderheiten des deutschen Marktes – bezüglich der Endverbraucher, aber auch hinsichtlich Vermarktung und Handel?
Dass Blackyak sein Europa-Headquarter in München hat, zeigt die Bedeutung des Standorts Deutschland für uns. Zwar sind deutsche Endverbraucher gegenüber Neuem erst einmal verhalten und der klassische Einzelhändler eher traditionell – wenn man es aber geschafft hat, sie von einem Produkt zu überzeugen, weiß ganz Europa, dass es sich dabei um ein gutes Produkt handelt. Hinsichtlich der Vermarktung arbeiten wir mit unserem Team daran, Blackyak weiter bekannt zu machen und als Product-Leadership-Brand zu etablieren – denn am Ende entscheidet der Kunde, welches Produkt er in seinen Einkaufskorb packt. Da reicht es nicht, dass wir innovativ sind und Style haben, der Kunde muss es sehen und fühlen.

Was unternehmen Sie, um den Endverbraucher in diesem Sinne zu erreichen?
Neben Anzeigenkampagnen ist uns die Präsentation unserer Ware auf der Verkaufsfläche ein großes Anliegen. Hier unterstützen wir unsere Händler mit maximalen Kräften, bieten ihnen POS-Stationen im Black-yak-Design an, schulen unsere Händler, promoten Händler-Aktionen und vieles mehr.

Worin besteht das Innovative Ihrer neuen Kollektion 2017/18 und der Einführung der Midshell-Kategorie? Welche Ziele und -Zielgruppen peilen Sie mit der Kollektion an?
Auf der ISPO präsentieren wir so viele Innovationen, dass es hier den Rahmen sprengen würde, sie alle anzusprechen. Mit der Midshell-Kategorie stellen wir sogar eine komplett neue Bekleidungskategorie vor. Midshell setzt sich zusammen aus Midlayer, weil die Produkte so komfortabel und atmungsaktiv sind, und Shell, weil sie wie eine Hardshell-jacke vor Regen und Wind schützen. Das Ergebnis ist bisher nicht gekannter Komfort in Verbindung mit optimalem Wetterschutz. Unser Credo bei Blackyak ist: Wir stellen Produkte für den extremen Einsatz her, wie zum Beispiel für Himalaja-Expeditionen. Wofür der Kunde sie dann verwendet, kann er aber selbst entscheiden, denn sie funktionieren nicht nur im Hochgebirge, sondern auch auf Wanderungen und auf dem Weg zur Arbeit. Und genau so sind sie auch optisch designt.

Wie sehen Sie die Zukunft der Outdoor-Branche grundsätzlich – sowohl, was das Umsatz-Wachstum betrifft, als auch inhaltlich?
Die Outdoor-Branche hat unserer Meinung nach derzeit mehrere Probleme. Zum einen ist es derzeit ein recht gesättigter Markt, also ein Verdrängungsmarkt, zum anderen verändert sich die Branche aufgrund des Klimawandels, der Digitalisierung usw. enorm. Darauf muss man als Marke Antworten haben und Alleinstellungsmerkmale hervorheben.

Welche Antworten hat Blackyak?
Innovative Kollektionen, höchste Verarbeitungsqualität sowie einzigartige Designs und Farben. Dass uns dieser Spagat zwischen Outdoor und Mode gelingt, -zeigen unter anderem Veröffentlichungen in der „Vogue“, in „GQ“ und im „Playboy“.

Welche Bedeutung hat für Sie das Thema Nachhaltigkeit?
Wir arbeiten ausschließlich mit zertifizierten Zulieferern zusammen und nehmen dieses Thema sehr ernst, da uns, genau wie unseren Kunden, ein intakter Planet enorm wichtig ist. Unsere Produkte sind alle extrem haltbar und müssen demnach auch nicht nach jeder Saison ausgetauscht werden. Dadurch wird der Impact auf die Umwelt so gering wie möglich gehalten. Zudem arbeiten wir mit unseren Stoffpartnern an weiteren innovativen Materialien zusammen, um unser Ziel, 2022 PFC-frei zu sein, zu erreichen.

Wie müssen Hersteller und Marken mit der Digitalisierung umgehen?
Auf die Digitalisierung haben wir bereits eine Antwort, an der wir seit dem globalen Launch von Blackyak arbeiten. Noch ist die Zeit für deren Präsentation aber nicht gekommen.

Sie haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Awards gerade auf der ISPO gewonnen. Was bedeuten Ihnen solche Auszeichnungen?
Diese Auszeichnungen freuen uns sehr. Sie zeigen, dass unsere Arbeit anerkannt wird und heraussticht. Neben dem Marketingeffekt bringt es dem Team aber auch zusätzliche Motivation, den bisher eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Wir werden nicht damit aufhören, unsere Produkte weiterzuentwickeln und neue zu erschaffen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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